U17: Aus Schaden wird man (hoffentlich) klug!

[djb] Eigentlich war der Anlass kein schöner, aber der Umgang des SV Frömmersbach mit den Vorfällen in und um die Mannschaft verdient Respekt und Hochachtung.

Beim Auswärtsspiel der B-Junioren des SV Frömmersbach kam es zum Spielabbruch auf Grund unsportlichen Verhaltens seitens des SV Frömmersbach gegenüber dem Schiedsrichter der Partie. Die Ereignisse wurden daraufhin durch das Kreisjugendsportgericht verhandelt und mit entsprechenden persönlichen Strafen belegt. Die betroffenen Mitglieder des Vereins zeigten sich hier einsichtig, akzeptierten die verhängten Strafen und schlugen als Verein selbst die Durchführung eines gezielten Anti-Aggressionstraining für die betroffene Mannschaft vor.

Hierfür lud Michael Otten als sportlicher Leiter des SV Frömmersbach die beiden Mentaltrainer Ali Tasangil und Dr. Jens Behrends ein, die ein Training der anderen Art mit den Jugendlichen durchführten und die damaligen Vorkommnisse gemeinsam reflektierten.

Ebenfalls mit dabei war Marc Valbert, der die Veranstaltung als stellvertretender Vorsitzender des Kreis-Jugend-Sportgericht (KJSG) durchgehend begleitete und im Anschluss auch noch für Fragen zum Verfahren und das Schiedsrichterwesen zur Verfügung stand.

Zum Auftakt des Anti-Aggressionstrainings (AAT) ordnete Michael Otten die zurückliegenden Ereignisse vom Spieltag wie auch die nachfolgende Sportgerichtsverhandlung ein und reflektierte das Verhalten und die individuelle Verantwortung der Beteiligten.

Die beiden Mentaltrainer machten anschließend das Ziel des Anti-Aggressionstrainings klar, nämlich aggressive Verhaltensweisen zu erkennen, diesen vorzubeugen und sie im (Fußball-) Alltag seltener auftreten zu lassen. Auch wenn Fußball an sich ein sehr emotionaler Sport ist, so sei es doch niemals akzeptabel, überbordende Emotionen an einem Gegenüber auszulassen.

In der Folge ging es dann beim AAT darum

  • Auslöser von Aggression wie Stress oder Wut kennen- und verstehen zu lernen,
  • Stress während des Spiels abzuleiten,
  • Gefühle zu erkennen und auf Leistung umzuleiten,
  • Leistung zu aktivieren statt Revanchegedanken nachzuhängen und
  • Dialogstärke zu trainieren.

Nach rund zweieinhalb Stunden intensiven Austauschs war das Anti-Aggressionstraining für die Teilnehmer zunächst abgeschlossen. In ihren Schlussworten betonten Michael Otten und Marc Valbert die inhaltliche Eignung und professionelle Durchführung der Veranstaltung. Jetzt hat es die Mannschaft selbst in der Hand, die besprochenen Maßnahmen umzusetzen und das Erlernte in die Praxis zu übertragen.

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